Bienenstockluft als Atemwegs-Therapie

Erste österreichische Apitherapie-Station „Das Apiorium“.

Der gebürtige Salzburger Christoph Haslauer verwirklichte sich im Jahr 2005 seinen Jugendtraum vom eigenen Bauernhof und baute einen Imkereibetrieb auf.

Imkereibetrieb auf 500 Jahre altem Vierkanter

Haslauers Bio-Bienenhof, am Pernergütl zu Unterwald, ein Vierkanter aus dem Jahre 1547 liegt in St. Ulrich bei Steyr. Inspiriert durch einen Demeter Weinbaubetrieb startete der dreifache Familienvater zunächst 2010 mit wesensgemäßer Bienenhaltung und absolvierte 2014 die Facharbeiterprüfung für Bienenwirtschaft. Haslauer bewirtschaftet den Betrieb im Nebenerwerb. Auf einer Imker-Fachtagung lernte der Fachmann die Bienenstockluft- Therapie kennen. „Mit einem medizinischen Gerätesystem wird Bienenstockluft genutzt. Bienen geben ätherische Öle sowie Flavonoide aus Honig, Pollen, Wachs und Propolis durch die Wärme und Ventilation an die Bienenstockluft ab. Die Luft wird angesaugt und in einem beheizten Schlauch zu einer Inhalationsmaske weitergeleitet,“ erklärt Christoph Haslauer. „Von den Therapie-Bienenstöcken wird darüber hinaus Honig gewonnen,“ ergänzt der studierte Sport- und Marketing-Wissenschafter. Die Therapie erfolgt im bienenfreien Raum. Mit dem „VitaLogikum“ bei Aschach/Steyr rund um Josef Hutter und weitere Ärzte werden seit 2021 von April bis August – nach ärztlicher Verordnung – Therapien bei Problemen der oberen und unteren Atemwege sowie Allergien angeboten. Neben dem betrieblichen Apiorium gibt es ein zweites in Mosers Bienengarten (Mauterndorf/Lungau) und ein drittes von Ingrid Kuhn (St. Marein/Knittelfeld).

Imkereiprodukte und Vermarktungswege

Haslauer bietet klassische Honige, diverse Spezialhonige, Propolisprodukte, Blütenpollen, Met, Oxymel sowie Spirituosen zum Verkauf an. Die Imkereiprodukte vermarktet er direkt ab Hof, über Hofläden, ausgewählte Lebensmitteleinzelhändler sowie den Garstener Weihnachtsmarkt. Im Zusammenhang mit seiner Spezialisierung auf Bienenstockluft sucht Christoph Haslauer weitere Standorte für Therapiestationen, wobei er die Bienen selbst betreuen möchte. Darüber hinaus sieht er ein Potential in einer gegenseitigen Vernetzung mit den sehr innovativen Direktvermarktenden in der Region Steyr entgegen. „Mit meinen Bienen fand ich einen für mich sinnstiftenden, aber auch wirtschaftlich tragfähigen Betriebszweig, der der Gesellschaft gute Dienste leisten kann – von der Bestäubungsleistung über hochwertige regionale Bienenprodukte bis hin zu medizinischen Therapien“, so Haslauer.