Bienen-Luft hilft Lungenkranken

Zwei Salzburger Imker setzen auf eine besondere Form der Lungentherapie. Das Zaubermittel: Luft aus dem Bienenstock.

Imkereibetrieb auf 500 Jahre altem Vierkanter

Die Luft aus Bienenstöcken hilft bei Lungenkrankheiten und kann Allergikern sogar alle Beschwerden nehmen. Davon ist Bio-Imker Christoph Haslauer überzeugt. Seit einem Jahr bietet der Salzburger auf seinem Bienenhof in Oberösterreich die so genannte Apitherapie an – mit ärztlicher Unterstützung. Dabei atmen Patienten per Maske und Schlauch Luft aus dem Bienenstock ein. „Die ätherischen Öle und Stoffe aus Honig, Pollen, Wachs und Propolis stärken die Lunge“, sagt er.

Imkereiprodukte und Vermarktungswege

Der Andrang auf Haslauers Therapiestation ist groß. „Es funktioniert in der Bienenflug-Saison von Mai bis September. Vergangenes Jahr hatten wir tausend Patienten, heuer gibt es schon mehr als 1500 Anmeldungen“, erzählt er. Zu den Sitzungen kommen Allergiker, Long-Covid-Patienten oder Menschen mit Lungenkrankheiten. So auch Marlene Jungherr, die an einer Lungenkrankheit leidet. „Laut dem Lungenfacharzt gelte ich nun aber als geheilt“, sagt sie. Auch bei Allergikern sind die Aussichten vielversprechend. „Normalerweise brauchen sie sechs Sitzungen und sind dann beschwerdefrei“, sagt Haslauer. Seine Therapiestation ist die erste in Österreich, die zweite steht in Mauterndorf in den Startlöchern. „Wir werden Mitte Mai starten“, erzählt Imker Bernhard Moser.

Mundpropaganda brachte viele Anmeldungen

Die Akzeptanz für die ungewöhnliche Therapie war übrigens schnell da. „Die Wirkung hat sich herumgesprochen – gerade unter Allergikern“, sagt Haslauer. In Zukunft wollen die Imker die Bienen-Behandlung weiter bekannt machen. „Es wäre sinnvoll, sie auch in Reha-Zentren und Kuranstalten zu integrieren“, sagt er.

 

Beitrag: Kronen Zeitung / Redakteurin Marie Schulz